Stele Nr. 10 beim Marktplatzbrunnen

Der Marktplatz von Süden gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
Man kommt vom Bahnhof her aus der schmalen Stangenbrunnengasse und ist überrascht von der Weite des aufgeräumt wirkenden Marktplatzes.
Der Blick geht ungehemmt über den ganzen Platz und die damalige „neue“ Straße. Diese war wenige Jahrzehnte vorher entstanden, als am Nordende des Platzes einige Häuser abgebrannt waren und die Öffnung der Stadtmauer nach oben veranlassten.
Ins Auge fällt links das prächtig wirkende Gebäude der Apotheke. Hinter dem dritten Haus mit dem Walmdach öffnet sich die Gemminger Straße. Ihre Fortsetzung vor dem querstehenden großen Gebäude rechts führt die Kirchstraße zu Schloss und Stadtkirche.
Pferde gab es noch allenthalben zu sehen, hier ein Reitpferd, aber sonst oft als Zugtiere in der Landwirtschaft.
Die rechte, die östliche Seite des Platzes begrenzen drei große Gebäude, vorne das Gasthaus zur „Sonne“, hinten Metzgerei und Gasthaus zur „Rose“. Diese drei fielen im Jahr 1905 einem Großbrand zum Opfer, wurden aber danach am selben Platz wieder aufgebaut.
Im Vordergrund sind ein landwirtschaftlicher Leiterwagen mit hoch gestellter Deichsel und ein Reisighaufen zu sehen.

So präsentierte sich das alte Rathaus, erbaut 1693, in dem sich auch 2 Gemeindebacköfen und eine Arrestzelle befanden. Es würde heute mitten in der Straße stehen, es fiel jedoch 1905 dem Großbrand zum Opfer und wurde neu aufgebaut an der Stelle, an der es heute noch steht.
Rechts ist das „Goldene Lamm“ von 1769 an seinem Wirtshausschild zu erkennen, mit seinem prächtigen Barockportal bis heute äußerlich fast unverändert. Es war damals für mehrere Jahrzehnte Postamt und für die Postillione Pferdewechselstation.
Ob dort auch im Jahr 1814 der russische Zar Alexander I. Station machte, als er durch Schwaigern ritt? Seinetwegen waren die Durchgangsstraßen frisch geschottert worden!
Im linken Bild unten das Gasthaus zur „Sonne“ mit Wirtshausschild. Die Weinbergpfähle davor, die auf ihren Einsatz warten, wie auch an den beiden anderen Häusern, sind ein deutlicher Hinweis auf die Weinberge am nahen Heuchelberg.
Das Bild darüber zeigt die Straßenseite gegenüber, wieder mit dem hohen Dach des ältesten Wohngebäudes, dem „Storchennest“, und dem Blick in die „Obere Stangenbrunnengasse“ in Richtung Bahnhof.

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