Stele Nr. 1 am Bahnhofsvorplatz

Aus der Liominstraße schauen wir auf das wohl älteste Wohnhaus der Stadt, das Storchennest, ein um 1500 erbauter Wohnsitz eines dreiseitigen Bauernhofes.
Liomin war 25 Jahre Bürgermeister. Bis in die 1950er Jahre nisteten und klapperten auf dem Hausgiebel Störche.
Unter dem grauen Verputz der Fassade verbirgt sich ein sehenswertes Fachwerkhaus.
Das dreigeschossige, giebelständige Gebäude mit dem Krüppelwalmdach war einmal Wohnhaus von zwei Bauern. Da die Wohnqualität, auch die niederigen Stockwerkshöhen,
nicht mehr zeitgemäß waren, wollte niemand mehr das Storchennest haben. Es stand zum Abbruch frei. Nur einer Bürgerinitiative ist es zu verdanken, dass eine Lösung gefunden und das Storchennest heute ein Vorzeigeobjekt der Stadt geworden ist.
Von 1982 bis 1984 ist das Storchennest mit zum Teil noch alemannischem Fachwerk gründlich renoviert worden.
Eng daran angebaut steht das  ehemalige Anwesen der Bäckerei Schimpf, auch heute noch eine Bäckerei.

Der Platz, den diese beiden Gebäude begrenzten, verdient seinen Namen schon lange nicht mehr: Farrenstall. Er war einst der Vatertierhaltung vorbehalten.
Noch in den 1950er Jahren gab es in Schwaigern über 200 Familien mit Viehhaltung. Je stärker aber in den letzten Jahrzehnten die Großviehhaltung zurückging, desto weniger wurde der Farrenstall benötigt. Ebenso überflüssig wurde die auf diesem Platz vorhandene Bodenwaage, auf der neben Vieh vor allem die vollen Erntewagen gewogen wurden.
Bei der Zuckerrüben-Ernte zum Beispiel wurden mit Pferde- und Kuhgespannen Hunderte von Tonnen frisch geernteter Rüben gewogen und am Bahnhof abgeladen, um mit dem Zug zur Zuckerfabrik transportiert zu werden. Bei nassem Wetter waren tagelang die Straßen zum Bahnhof, einem Feldweg gleich, verschmutzt.
Mehrere Gebäude waren hier in der Zwischenzeit abgebrochen worden, und dadurch entstand der Parkplatz im heutigen Zustand.
Die auf dem Bild im Vordergrund dominierende Scheune steht nicht mehr. Der Blick geht an ihr vorbei zur Westseite der „Fabrik“ im Hintergrund.

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