Stele Nr. 6 beim Lindenplatz

Genau hundert Jahre nach dem verheerenden Flächenbrand von 1811, der von hier aus bis zum (heutigen) Marktplatz 90 Gebäude einäscherte, brannte das Gasthaus „zum Löwen“. Ihm gegenüber befand sich ursprünglich das „untere“ Schloss, das später neippergisches Amtshaus war, dann von 1837 bis 1959 Schulhaus. Das mächtige Gebäude links davon, 1750 erbaut, wird noch heute als „Fabrik“ bezeichnet, da dort Textilwaren hergestellt worden waren.
Das Vorgängergebäude diente ursprünglich einigen Mönchen als Unterkunft, die auf dem Weg durch das „Haubengässle“ (wegen ihrer Kopfbedeckung) die St.-Veits-Kapelle im Leidensberg betreuten.
Hier grenzte die Stadtmauer mit dem Stadttor an das „äußere Dorf“, das lange Zeit württembergisches Lehen der Neipperg war.

Dieses prächtige Gebäude ist das Gasthaus „zum Löwen“, wie es sich heute nach dem Brand von 1911 präsentiert. Auf der Straße davor befand sich das eine der beiden Stadttore, das bis 1831 die Innenstadt öffnete. Flankiert wurde es vom „Diebsturm“, dem Gefängnis für die Langfinger unter den Schwaigerner Bürgern.
Nach dem Abbruch des Stadttores entstand an dieser Stelle der Lindenplatz, von dem aus die Stadtmauer nach Nordosten abbog, geschützt durch den Dorfgraben, die heutige Paulinenstraße.
Das äußere Dorf, älter als die spätere Stadt, erstreckte sich von hier aus nach Westen. Es war ebenfalls umfriedet, teils mit einer Mauer, die nach Norden verlief, etwa im Verlauf der heutigen Massenbacher Straße, und die am oberen Tor endete. Im Süden, auf sumpfigem Gelände, war es durch Palisaden geschützt.
Das frühere Gasthaus „zum Rössle“, schräg gegenüber, 1717 erbaut, sass teilweise auf dieser Dorfmauer.

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