Stele Nr. 15 beim Hexenturm

Das Bild links bietet einen Blick aus dem Jahr 1899 in den unteren Eingang des Schlossgartens. Dieser war zu Beginn des 19. Jahrhunderts außerhalb der Stadtmauer angelegt und mit vielen Exoten bepflanzt worden, wie die noch jungen Sumpfzypressen im Bild zeigen.
Das Hauptaugenmerk gilt aber dem Turm in der Mitte, dem „Hexenturm“.
Dieser war der südöstliche Eckpfeiler der Stadtmauer; die Schießscharten beweisen heute noch seinen Verteidigungszweck. Später diente er als Gefängnis für Bürger, die schwerere Verbrechen begangen hatten. Daher der eigentliche Name „Bürgerturm“. Seinen heute üblichen Namen Hexenturm erhielt er, da im Jahr 1713 eine als Hexe angeklagte Frau hier inhaftiert und dann zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt worden war.
Von hier aus ging der Wehrgang, die „Letze“, der Mauer entlang nach oben bis zu der im Hintergrund sichtbaren Stadtkirche.
Heute ist diese Stelle ein beliebtes Foto-Motiv.
Wenige Meter links – außerhalb des Fotos – stand das untere Stadttor, das 1812 abgebrochen wurde.
Das kleine Bild oben erlaubt einen Blick über den Teich im Schlossgarten hinüber zum Hexenturm.
Unten die Brücke über den Leinbach in der Heilbronner Straße.

1907 begannen die Arbeiten für die Wasserleitung. Heerscharen von Arbeitern waren nötig, um mit Schaufeln und Hacken – ohne Maschinen – die erforderlichen Gräben zu ziehen.
Die Herren des Gemeinderats (links) schauen prüfend zu.
Die Wasserversorgung war bislang aus vielen städtischen und privaten Brunnen erfolgt. Der Großbrand von 1905 förderte trotz großer finanzieller Bedenken den Bau der Wasserleitung.
Das nötige Wasser lieferten vorwiegend die ortsnahen Quellen im „Binsen“. Ein Pumpwerk beim (späteren) Freibad pumpte das Wasser zum Hochbehälter auf dem Eselsberg.
Den Bedarf des Schloss-Areals deckte eine Pumpstation bei der Tormühle unterhalb des Schlossgartens, von der das Wasser zu dem im Jahr 1847 erbauten Wasserturm im Schlossgarten hochgepumpt wurde.
Den aktuellen Wasserbedarf deckt heute zusätzlich die Bodenseewasserversorgung über den 1966 errichteten Wasserturm auf dem Eselsberg.
Hinter den Arbeitern zeigt sich das Privat-Backhaus vom „Mayersbäck“. Auf der anderen Straßenseite hinter der Bachbrücke in der Heilbronner Straße stehen noch zwei mächtige Wohnhäuser. Dort verbreiten heute zwei Hochhäuser ein bisschen Großstadt-Flair.

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