Stele Nr. 12 beim Schlossportal

Blick über den Kirchplatz

Durch das Schlossportal schauen wir über den Kirchplatz hinunter zum Fachwerkgiebel der alten Stadtkelter, heute Mediathek.
1546 wird hier schon eine Kelter erwähnt, die aber 1649 abgebrochen wurde. An deren Stelle ist 1569 die heutige Bannkelter von der Herrschaft errichtet worden. Die Schwaigerner Weingärtner mussten 1/30 ihres Ertrages abliefern.
1858 wurden diese Lasten abgelöst und die Kelter an die Stadt verkauft. Im Innern standen 6 Baumpressen.
Rechts am Bildrand sehen wir das Pfarrhaus von 1776, darunter das Haus von Neuwirth – Baumgärtner. Heute steht dort der Neubau der Rathauserweiterung.
Darunter, verdeckt, das Rathaus, das nach dem großen Brand von 1905 errichtet worden ist.
Im Hintergrund steht das im barocken Stil von Georg Friedrich Amos 1769 erbaute Gasthaus zur „Krone“. Heute nur noch Wohnhaus. 
Amos war Schultheiß, Verwalter der Neippergischen Güter, Wein- und Getreidehändler, er war der reichste Mann Schwaigerns.
Am linken Bildrand zweigt die Pfarrgasse ab. Darunter stehen das Haus Häge und das „Gasthaus zum Ochsen“ vor dem Brand 1928.
Unter dem Neippergischen Wappen blicken wir auf den Kirchplatz vor dem großen Brand von 1905 und sehen als Blickfang das sogen. „Holderriethsche Haus“ mit seinem Erker , das schönste Fachwerkhaus Schwaigerns.
Nur ein Stein mit der Bauinschrift an der Ostseite des Rathauses erinnert an den Erbauer Kohl. Dessen Erben verkauften das Haus an den Herrschaftsküfer Holderrieth.
Auf der linken Seite des Bildes sieht man den Aufgang zur Johanneskirche. Darunter  das Försterhaus und das gräfliche Rentamt.

Der große Brand 1905

 

Der große Brand vom 21./22. Mai 1905 hat das ganze Viertel zwischen Kirche, Heilbronner Straße und Marktplatz völlig zerstört. Nur das Pfarrhaus vor dem Schloss blieb verschont.
Das Rathaus, die Wirtschaft „Zur Sonne“ und „Zur Rose“ wurden ein Raub der Flammen.
Es waren insgesamt13 Wohnhäuser und rund 30 Scheunen mit Nebengebäuden. 31 Familien wurden obdachlos.
Innerhalb der Stadtmauer lebten im Mittelalter die bäuerlich geprägten Bewohner in sehr beengten Verhältnissen. Die Häuser mit Scheunen waren fast alle Fachwerkbauten, und die Straßen waren schmale Gassen.
Das waren günstige Voraussetzungen für die großen Flächenbrände in Schwaigern, so dass heute vom mittelalterlichen Schwaigern nur noch wenig zu sehen ist.
Die Herren in der Mitte des Bildes besichtigen die abgeräumte Brandstelle.
Doch einige der gewölbten Keller aus Sandstein trotzten den Flammen. Deshalb wurden die neuen Häuser am Marktplatz wieder an den alten Stellen errichtet.
Nur das Rathaus, das den Verkehr behinderte, ist an den heutigen Platz zurückversetzt worden.
Um Platz für die neue Gestaltung der Brandstelle zu bekommen, siedelten einige Bauern in die Kernerstraße aus.
Im Hintergrund sehen wir die Südseite des gräflichen Schlosses mit der Orangerie im zweiten Stockwerk.
Der Vorgängerbau des Schlosses, die „Burg“, ist 1692 im Pfälzischen Erbfolgekrieg von den Franzosen zerstört worden.
Ab 1702 bauten die Neipperg ihr Anwesen im barocken Stil wieder auf.
Hinter den beiden Linden sieht man die imposante Johanneskirche. Die „alte Kirche“ ist im Auftrag von Georg Wilhelm von Neipperg, unter dem genialen Baumeister, Bernhard Sporer, von 1514 bis 1520 im spätgotischen Stil umgebaut und vergrößert worden. Sie ist mit ihren wertvollen Kunstschätzen im Innern ein Kleinod geworden und steht unter Denkmalschutz.
Rechts, neben der Kirche steht das ehemalige gräfliche Försterhaus.
Der umfangreiche Waldbesitz der Neipperg brauchte Hege und Pflege, deshalb stellte die Herrschaft ihrem Förster eine Dienstwohnung. Heute ist das Försterhaus in das „Alte Rentamt“ integriert.

Nach oben scrollen